Explosionsunglück am Lindener Bahnhof

Am 22. Juni 1969 ereignete sich wohl die größte Katastrophe in der Geschichte der Feuerwehr Hannover.
Einem Güterzug mit 5 Waggons, bei dem während der Fahrt durch den Stadtteil Wülfel eine Rauchentwicklung festgestellt wurde, wurde der Lindener Bahnhof zum Stoppen zugewiesen.
Der brennende Waggon wurde dort sofort abgekoppelt und sollte gelöscht werden, die übrigen vier wurden in die Nähe des Stellwerks gebracht.
Um 8.05 Uhr ging die erste Meldung bei der Berufsfeuerwehr ein. Die Beamten der Bundesbahn forderten dort Hilfe an, da diese den Brand nicht alleine löschen konnten. Das Problem war, dass die Berufsfeuerwehr über keinerlei Einzelheiten über Art und Umfang des Brandes informiert wurde.
Der Löschzug der Feuerwehrwache 4 wurde zum Brand geschickt. Schon um 8.09 Uhr kam dieser am Bahngelände an. Ein Löschangriff wurde dort am Rande des Bahngeländes vorbereitet, als ein Angestellter der Bundesbahn auf den Einsatzleiter zulief, um auf die bislang verborgene, drohende Gefahr aufmerksam zu machen.
Der brennende Wagen war mit Panzer-Abwehr-Munition beladen und explodierte noch während der Erklärungen des Bahnbeamten.
Die Explosion war so laut, dass sie in ganz Hannover zu hören war. Noch weit entfernt wurden Fensterscheiben zertrümmert und Dächer abgedeckt.
Die Explosion löste den Brandmelder der Rheinstahl Hanomag AG aus und die Hauptfeuerwehrwache versetzte sich daraufhin in Alarm. Alle verfügbaren Rettungsfahrzeuge, ein Löschzug und ein technischer Zug wurden sofort zum Unglückort geschickt.
Die ankommenden Kräfte fanden ein Bild der Zerstörung vor. Viele der ersten Hilfskräfte konnten nur noch tot geborgen, andere mussten mit schweren Verletzungen in die umliegenden Krankenhäuser gebracht und der Brand des explodierten Waggons sowie andere Enstehungsbrände mussten gelöscht werden.
Weitere Hilfe bei der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischem Hilfswerk und Sanitätsorganisationen wurden angefordert, um bei der Schadensbeseitigung und der Versorgung von Verletzten zu helfen.

Die Bilanz der Katastrophe:



Wie kam es zu der Katastrophe?

Es war schon vorher aufgefallen, dass die Bremsschläuche des Zuges defekt waren. Die Unglücksursache war somit eine heißgelaufene Bremse. Der Funkenflug konnte so den Boden des Güterwaggons entzünden.
Ferner konnte sich ein solches Unglück ereignen, da eine ausreichende Kennzeichnung, dass es sich bei den Wagen um Munitionswaggons handelte, nicht vorhanden war. Die Gefahr die von dem brennenden Waggon ausging konnte nicht sofort erkannt werden.

Die Konsequenzen:

Explosive Güter werden in besser geschützten und ausreichend gekennzeichneten Behälter transportiert.

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